Der Niendorfer Hafen: Impressionen

Bereits vor 100 Jahren zogen die Niendorfer Fischer ihre kleinen Boote auf dem Gelände des heutigen Niendorfer Hafens an der Aalbeck-Mündung an den Strand und hängten ihre Netze auf Stellagen zum Trocknen auf.

Auch damals schon war Niendorf ein beliebter Badeort, bekannt durch seinen weißen Badestrand und sein unverwechselbares Flair mit kleinen Strandhäuschen, die die naturbelassenen Promenaden säumten.

Immer wieder kam es zu Konflikten zwischen Fischerei und dem Tourismus, der schließlich darin mündete, dass den Fischern Strandverbot erteilt wurde, um die zahlreichen Gäste nicht zu stören. Der sich dagegen formierende Widerstand mündete schließlich in einem Kompromiss. Ein Hafen sollte gebaut werden, der neben den Fischerbooten auch Platz für Segelboote bieten sollte. Auf diese Weise sollte durch den Hafen auch die touristische Attraktivität des kleinen Ortes gesteigert werden.

In den Jahren 1920 bis 1922 wurde der Hafen künstlich durch die Verbreiterung der Aalbeck-Mündung geschaffen. Aus Geldmangel und wegen der inflationsbedingten Kostenexplosion wurde der Hafen allerdings nie so gebaut, wie ursprünglich geplant. Statt fester Spundwände wurden die Hafenufer mit Hilfe von Faschinen, Reisig- und Rutenbündeln gesichert. Eine ursprünglich geplante Klappbrücke am Alten Zollhaus wurde nie gebaut und so setzte der Hafenmeister bis in die 70er Jahre hinein Fußgänger mit einem Floß über das Hafenbecken über.

Im Jahre 1948 wurde das Hafenbecken des Niendorfer Yachtclubs angelegt, in den 60er und 70er Jahren wurden die Spundwände erneuert und das Innenhafenbecken vergrößert. In den 90er Jahren kam am Hafenausgang das Hafenbecken des Seglervereins Niendorf/ Ostsee dazu, das Alte Zollhaus wurde als Clubhaus des Segelvereins neu errichtet.

In den Jahren 2005 und 2006 wurde der Niendorfer Hafen von Grund auf saniert und neu gestaltet. Dabei wurden auch Aspekte des Küstenschutzes aufgegriffen. Trotz umfassender Veränderungen auch bezüglich der Bausubstanz der umliegenden Gebäude konnte der ursprüngliche Charakter des Niendorfer Hafens dabei bewahrt werden.